Der Amnesty-Bericht zur weltweiten Lage der Menschenrechte 2024/25 dokumentiert eine globale Menschenrechtskrise. Bewaffnete Konflikte eskalieren und das Völkerrecht wird von seinen einstigen Verfechtern missachtet. Die Rechte von Schutzsuchenden und marginalisierten Gruppen werden in vielen Ländern beschnitten. Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte werden von Politiker*innen mit autoritärer Agenda offen angegriffen. Zu diesem Schluss kommt Amnesty International in dem 408-seitigen Bericht, für den 150 Länder untersucht wurden.
Ukraine: Die russischen Streitkräfte verübten 2024 weiterhin wahllose Angriffe auf die Ukraine, beschädigten wichtige zivile Infrastruktur und griffen offenbar auch gezielt Zivilpersonen an. Infolgedessen stieg die Zahl der zivilen Opfer, zu denen auch Kinder und ältere Menschen zählten. In den von Russland besetzten Gebieten dauerte die Unterdrückung der nichtrussischen Bevölkerung an, und inhaftierte Zivilpersonen und Kriegsgefangene wurden Opfer von Folter und anderen Misshandlungen sowie von Hinrichtungen. Die ukrainischen Behörden hielten die Einschränkungen der Rechte auf Meinungs- und Religionsfreiheit unter dem Kriegsrecht aufrecht. Militärdienstverweigerer wurden nach wie vor strafrechtlich verfolgt. Bezüglich der Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans und intergeschlechtlichen Menschen (LGBTI+) und bei der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gab es kaum Fortschritte.
Das Ukraine-Kapitel des Reports auf Deutsch finden Sie hier sowie auf Englisch hier.
Belarus: Die Behörden gingen weiterhin gegen alle Formen öffentlicher Kritik vor und missbrauchten das Justizsystem, um friedliche Andersdenkende zu bestrafen. Die Unterdrückung unabhängiger Medien und zivilgesellschaftlicher Organisationen eskalierte. Folter und andere Misshandlungen waren weit verbreitet und es herrschte Straflosigkeit. Das Verschwindenlassen von Gefangenen war ebenfalls weit verbreitet. Die LGBTI-Gemeinschaft war weiterhin Schikanen ausgesetzt. Flüchtlinge und Migrant*innen wurden über die Grenzen zur EU gedrängt. Die Maßnahmen zum Klimaschutz waren weiterhin unzureichend.
Das Belarus-Kapitel des Reports finden Sie auf Englisch hier – und in Kürze auch auf Deutsch auf dieser Website und unter amnesty.de.
Überblickdarstellungen des Reports, Regionalkapitel und ausgewählte Länderkapitel auf Deutsch finden Sie hier bzw. den gesamten Report auf Englisch finden Sie hier.