Der Krimtatar Edem Bekirov ist frei und befindet sich wieder bei seiner Familie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Am 7. September fand zwischen Russland und der Ukraine ein Gefangenenaustausch statt. Edem Bekirov war am 12. Dezember 2018 auf der von Russland besetzten Krim-Halbinsel von russischen Sicherheitskräften festgenommen worden. Er wurde unter unmenschlichen Bedingungen in Haft gehalten und hatte keinen Zugang zu der dringend benötigten medizinischen Versorgung.
Der Krimtatar Edem Bekirov kam am 7. September im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine frei, und mit ihm viele weitere ukrainische Staatsangehörige, die sich nach politisch motivierten Gerichtsverfahren in Russland im Gewahrsam befanden. Edem Bekirov gehört zur ethnischen Minderheit der Krimtatar_innen in der Ukraine. Ein Teil seiner Familie lebt noch auf der Krim-Halbinsel, die 2014 von Russland besetzt und annektiert wurde. Am 12. Dezember 2018 wurde er bei einem Besuch bei seiner Mutter auf der Krim von russischen Sicherheitskräften inhaftiert. Er befand sich mehr als acht Monate lang unter grausamen und erniedrigenden Bedingungen in Simferopol auf der Krim in Untersuchungshaft. Edem Bekirov ist auf einen Rollstuhl angewiesen, die Haftanstalt war jedoch nicht für Personen mit Behinderungen geeignet. Dies führte dazu, dass er nicht an die frische Luft konnte und keinen angemessenen Zugang zu sanitären Anlagen hatte. Am 9. September wurde er in die Kardiologieabteilung des Feofaniya-Klinikums in Kiew verlegt, wo man ihm am 10. September einer Herzoperation unterzog. Er befindet sich nun auf dem Weg der Besserung und ist bei seiner Familie.
Edem Bekirov leidet unter einer Reihe schwerer Erkrankungen wie Diabetes, einer offenen Wunde an seiner Beinamputation sowie Herzproblemen nach einem Herzinfarkt. Er benötigte daher dringend fachärztliche Betreuung, die ihm in der Hafteinrichtung nicht zur Verfügung stand. In der Folge verschlechterte sich sein Gesundheitszustand im Gewahrsam und es bestand Sorge um seine Sicherheit.
Eleonora Bekirova, die Tochter von Edem Bekirov, bedankte sich bei allen, die ihren Vater und ihre Familie unterstützt haben: „Ich möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die uns in dieser schweren Zeit geholfen haben; bei allen, die meinen Vater und unsere Familie durch aufmunternde Worte unterstützt haben. Ich habe alle eure guten Wünsche an ihn weitergegeben!“
Weitere Aktionen sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.
Amnesty International hatte sich unter anderem mit Urgent Actions für Edem Bekirov eingesetzt. Mehr Informationen gibt es dazu hier.